Kinder- und Jugendlichen Psychotherapie

Egozentrismus und Symbiose

 

Ein 18 Monate altes Kleinkind lebt in einem natürlichen Egozentrismus, denn wenn seine Bedürfnisse gut verstanden werden, und es ist zu diesem Zeitpunkt nahezu völlig von seinen Bezugspersonen abhängig, sieht es Mama und Papa als Teil seines Ichs. In dieser Phase steht jedes Kind im Mittelpunkt und es ist völlig normal und gesund alle seine Bedürfnisse zu verstehen und zu beantworten. Diese Zeit der Symbiose ist für die Eltern sehr anstrengend, aber, wenn die Unterstützung stimmt, auch wunderschön.

 

Ein 3-4 jähriges Kind sollte aber langsam den Unterschied zwischen seinem Ich und seinen Bezugspersonen erkennen, denn sein Gehirn hat sich schon weiter entwickelt und es kann schon ein bisschen warten, denn es weiß, Mama kommt gleich. Überwiegt noch der Zustand der Symbiose, beginnt es gleich zu Schreien. Dieses Erkennen und Akzeptieren, dass  die Bezugspersonen mitunter andere Bedürfnisse haben als das Kind stimuliert die höheren Hirnfunktionen, wie  Einfühlsamkeit und Selbstreflexion vor allem über das sprachliche Ausdrucksvermögen. Symbiotische Kinder dagegen sprechen wenig, erwarten aber, dass man ihnen ihre Wünsche von den Lippen abliest, sofort für sie da ist und sind auch kaum bereit dafür etwas zu tun. Dauert etwas zu lange oder kann nicht erfüllt werden, sind sie schnell gekränkt und ziehen sich zurück.

 

Alleine die Tatsache, dass Kinder in unserer Gesellschaft immer seltener werden und auch kaum Geschwister haben mit denen sie teilen lernen, beinhaltet die Gefahr, dass die egozentrische Phase dadurch auch länger wird. Viele dieser Kinder wirken überaus dominant, aber sie haben Schwierigkeiten sich ein- und unterzuordnen, weil sie immer gewohnt waren, alles zu bekommen. Und wenn Eltern keine klar Führung vermitteln und auch nicht den manchmal nötigen Widerstand leisten, haben diese Kinder im Kindergarten oder später in der Schule große Probleme. Es sind also die Eltern, die einfühlsam und bestimmt dem Kind Grenzen aufzeigen und erklären müssen und dazu sollten sie auch wissen, was ihr Kind in der jeweiligen Entwicklungsphase braucht.

 

Fordern heißt auch Fördern

 

Wenn heute 50% der Kleinkinder bei Eintritt in den Kindergarten nicht "sauber" sind, dann bedeutet das eben auch, dass es keiner von ihnen verlangt und gefordert hat. Wenn heute 50% der 5-6 Jährigen bei der Einschulung keine 3-4 Stunden mehr  ruhig sitzen können, und sich dann die Lehrer 1-2 Jahre abmühen müssen bis überhaupt ein systematischer Unterricht stattfinden kann, dann sehen wir, das die emotionale Entwicklung unserer Kinder (als Motor für die gesamte Hirnentwicklung) immer mehr verzögert wird. Der Gedanke, dass in Zukunft 16-18 Jährige mit der emotionalen Entwicklung eines Kleinkindes und ohne jegliche Ausbildung und Respekt für Ältere unsere Gesellschaftsordnung durcheinander wirbeln, macht mich etwas unruhig, denn die Pubertät, in der diese Revolte auch stattfinden sollte, wird umso problematischer, je weniger Mitgefühl und Selbstreflexion sich davor entwickeln konnten.

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Säuglings-und Kleinkindtherapie

besteht teils aus Interaktionstherapie und Elterncoaching; Video-Analysen unterstützen den Prozess

  

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Kinder  bis  zur Pubertät

besteht ca. zur Hälfte aus Kinder- und Elterntherapie;  Methoden sind u.a.: Therapeutisches Sandspiel oder Malen, Therapeutische Spiele, Skillstraining, Eltern-Coaching

Jugendliche bis zum erwachsenwerden

besteht überwiegend aus Jugendlichentherapie, fallweise Elterngespräche können stattfinden. Je nach Interesse kann das Setting angepasst werden